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Blogartikel: Tabernanthe Iboga

Inhalt:

  1. Herkunft und Geschichte
  2. Iboga-Alkaloide
  3. Pharmakologie
  4. Verwendung
  5. Literaturverzeichnis

Autor: Chris L., zuletzt aktualisiert: 16.10.2022

Iboga Tabernanthe Blog - Infos und Beschreibung

Wichtiger Hinweis: Dieser Blogartikel ist nur rein informatisch zu betrachten und stellt in keinster Weise eine Einnahmeempfehlung dar.

1. Herkunft und Geschichte

1.1 Herkunft

Tabernanthe Iboga gehört zur Pflanzenfamilie Apocynaceae (Hundgiftsgewächse).

Tabernanthe Iboga ist in den tropischen Urwäldern West- und Zentralafrikas beheimatet, wird aber auch mittlerweile aufgrund der hohen Nachfrage kultiviert.

Als Arzneidroge werden folgende Teile der Pflanze verwendet:

- Tabernanthae radix (Ibogawurzel, Boccawurzel, Tabernanthewurzel)

- Tabernanthae radicis cortex (Ibogawurzelrinde, Tabernanthewurzelrinde)

- Tabernanthae folium (Tabernantheblatt)

1.2 Geschichte

Seit Generationen bauen Anhänger des Bwiti-Kults den Ibogastrauch an und nutzen seine halluzinogenen Eigenschaften für religiöse bzw. spirituelle Rituale. Dieser Kult wird vor allem im zentralafrikanischen Staat Gabun ausgelebt, wo diese Pflanze heimisch ist. Der tagelange psychedelische Trip (bei sehr hoher Dosierung), auf den sich die Anhänger des Kults begeben, soll sie mit ihren Gottheiten und Vorfahren in Kontakt bringen.

In Frankreich wurde der Wirkstoff Ibogain, welches in Tabernanthe Iboga enthalten ist, in den 1930er Jahren von einer Pharmafirma unter dem Handelsnamen Lamberéne als Antidepressivum auf den Markt gebracht. Das Ibogain wurde hierbei aus Pflanze Tabernanthe Mannii, welche eng mit Tabernanthe Iboga verwandt ist, isoliert.

Im Laufe der Zeit fand es auch Anwendung als Dopingmittel, jedoch wurde der Gebrauch der Substanz zu diesen Zwecken durch das internationale Olympische Komitee in die Dopingliste aufgenommen und ist somit bei Sportwettkämpfen verboten.

Ende der 1960er Jahre in New York entdeckte dann der 19-jährige, ehemals heroinabhängige, Howard Lotsof, als er mit einer Gruppe von Freunden auf der Suche nach einem neuen Kick war, das suchtunterbrechende Potential von Ibogain. Er wurde auf die Substanz aufmerksam als sie von einem Bekannten ein paar Tabletten der halluzinogenenSubstanz bekommen haben. Der tagelang andauernde Rauschzustand des Ibogain hat etwas in ihm bewirkt und ihn von seiner jahrelangen Heroinsucht befreit. Nach dem Trip hatte er plötzlich kein Verlangen mehr nach Drogen, aber auch seine Freunde waren von den Entzugssymptomen befreit.

Howard Lotsof erzählte später der „New York Times“:„im nächsten Moment war ich clean“. Daraufhin widmete er sich, die suchtunterbrechende Wirkung von Ibogain zu propagieren und erprobte diese auch an vielen anderen Suchtkranken. Jedoch wurde Iboga und auch Ibogain 1970 in den USA verboten, da es als Klasse-1 Substanz (Shedule-I Substance), d.h. Substanz mit hoher Missbrauchs-, sowie Gesundheitsgefahr und keinem medizinischen Nutzen, eingestuft wurde. In Deutschland würde dies einem nicht verkehrsfähigem Betäubungsmittel (BtmG Anlage I) entsprechen.

Iboga und Ibogain darf in Deutschland auch nicht verschrieben werden, da es nicht als Arzneimittel zugelassen ist, jedoch ist es hier nicht als Betäubungsmittel eingestuft und ist somit legal (keine rechtliche Einschränkung durch BtMG und AMG).

2. Iboga-Alkaloide

Alkaloide sind fast ausschließlich natürlich vorkommende, meist basische, stickstoffhaltige, organische Verbindungen.

Der Stickstoff befindet sich meist in Heterocyclen. Alle Alkaloide sind Produkte des Sekundärstoffwechsels und werden meist aus Aminosäuren und Peptiden synthetisiert, welche Primärstoffwechselprodukte sind und somit nicht den Alkaloiden zugeordnet werden.

Tabernanthe Iboga enthält vor allem sogenannte Indol-Alkaloide.

Indol-Alkaloide sind Alkaloide, welche aus der Aminosäure Tryptophan synthetisiert werden. Aber manche der Indol-Alkaloide lassen sich auch aus dem Purin-Stoffwechsel ableiten. Sie kommen in Pflanzen, Pilzen, Tieren und Mikroorgansmen vor und sind somit weit verbreitet. Die Indol-Alkaloide lassen sich chemisch vom Indol ableiten, d.h. die Grundstrukturen dieser Alkaloide beinhaltet das Indol-Molekül.

Zu den Indol-Alkaloiden zählen:

Mutterkornalkaloide (z.B. Ergotamin oder Lysergsäure) oder die Tryptamine (z.B. 5-Hydroxytryptamin (Serotonin/5-HT), N,N-Dimethyltryptamin (DMT), Psilocybin (4-Phosphoryloxy-N,N-dimethyltryptamin), 5-Methoxy-N,N-Dimethyltryptamin (5-MeO-DMT)).

In Tabernanthe Iboga enthaltene Indol-Alkaloide:

• Ibogain

• Ibogamin

• Coronaridin

• Tabernanthin

• Desethylcoronaridin

3. Pharmakologie

4. Verwendung

Opioid-Entzug

Iboga wird aufgrund seiner suchtlindernden und auch suchtunterbrechenden Wirkung zum Entzug von Opioiden angewendet. Diese Prozedur kann jedoch auch sehr gefährlich sein, weshalb dabei unbedingt eine intensive Betreuung erforderlich ist. Die schmerzhaften Entzugserscheinungen können bei einer Behandlung mit Iboga gemildert werden bzw. sogar komplett verschwinden. Das Ziel der Behandlung besteht aber nicht nur darin, einen schmerzfreien Opioid-Entzug zu ermöglichen, sondern auch, den Abhängigen von seinem psychischen Verlangen nach Opioiden für immer zu befreien. Der Suchtkranke soll nach der Therapie also keinen Suchtdruck mehr verspüren. Diese Art der Suchttherapie ist sogar sehr erfolgreich, aber birgt auch Risiken.

Eine Follow-up-Studie mit 30 Probanden, welche die Kriterien einer DSM-IV-Opioid-Abhängigkeit erfüllten, belegt, dass 50% der Teilnehmer nach einer Behandlung mit Ibogain (mittlere Gesamtdosis: 1540±920 mg) 30 Tage keinen Opioid-Konsum betrieben. Nach 3 und nach 12 Monaten wurde nochmals eine Kontrolle durchgeführt, es stellte sich heraus, dass trotzdem viele ihren beendeten Opioid-Konsum beibehielten, jedoch sank der Anteil aber über diese Zeiträume [1].

In einer neuseeländischen Studie mit 14 Teilnehmern, über einen Beobachtungszeitraum von 12 Monaten, hat eine einzelne Behandlung mit Ibogain bei allen Teilnehmern das Opioid-Entzugssyndrom reduziert und bei den abhängigen Personen zu einem Absetzen des Opioids geführt oder der Konsum wurde anhaltend reduziert. Am Anfang dieser Studie wurden 15 Personen aufgenommen, jedoch starb eine Teilnehmerin während der Behandlung [2]. Das zeigt auch wie wichtig ein verantwortungsvoller Umgang in Verbindung mit anderen Indikationen ist.

Es gibt sogar noch viele weitere Studien und Forschungsarbeiten über den potenziellen medizinischen Nutzen von Iboga und Ibogain bei einer Opioid-Abhängigkeit. Suchtkliniken, welche den Entzug mit der Naturdroge anbieten, verwenden dabei fast ausschließlich das isolierte Ibogain, da dieser Stoff hauptsächlich an der suchtlindernden Wirkung beteiligt ist.

Da Iboga und Ibogain in Deutschland keine Zulassung als Arzneimittel besitzen, müssen Suchtkranke für eine Therapie mit Iboga bzw. Ibogain ins Ausland reisen, wo diese Substanzen entweder zur medizinischen Behandlung zugelassen sind oder dies rechtlich nicht eingeschränkt ist. Es gibt z.B. in Mexiko, Spanien oder Portugal Privatkliniken, welche den Entzug mit Ibogain durchführen.

In Mexiko haben sich viele Behandlungszentren auf die Suchttherapie mit Ibogain spezialisiert, da in diesem Land die Substanz keinerlei Beschränkungen unterliegt. Eine bekannte Klinik in Mexiko ist z.B. die „Iboga Quest“ Klinik in Tepoztlán, einer Kleinstadt südlich von Mexiko-Stadt, von dieser der Online-Artikel „Trip in die Nüchternheit“ von Airen aus dem Jahr 2022 auf www.faz.net berichtet und den dortigen Entzug eines deutschen Opioid-Abhängigen schildert.

Suchttherapie bei weiteren Substanzabhängigkeiten

Iboga und Ibogain soll nicht nur bei einer Opioid-Abhängigkeit den Ausstieg aus der Sucht erleichtern, sondern auch bei diversen anderen Substanzabhängigkeiten, wie z.B. der Kokain-, Nikotin- oder Alkoholabhängigkeit. Hier deuten ebenfalls Studien darauf hin, dass Ibogain oder auch weitere in Iboga enthaltene Alkaloide, wie z.B. Coronaridin, Ibogamin, Tabernanthin und Desethylcoronaridin das Substanzverlangen mildern können.

In einem Forschungsbericht von S.D. Glick aus dem Jahr 1994 wird beschrieben, wie Ibogain die Selbstverabreichung von Kokain und Morphin bei Ratten verringert. Es zeigte sich zusätzlich, dass auch einige andere in Tabernanthe Iboga vorkommende Alkaloide (Tabernanthin, R-Coronaridin, S-Coronaridin, R-Ibogamin, S-Ibogamin und Desethylcoronaridin) dosisabhängig (2,5-80 mg/kg) die Kokain- und Morphinaufnahme verringerten.

Bei einigen der Iboga-Alkaloide war auch am Tag nach der Verabreichung eine Abnahme der Kokain- und Morphinaufnahme zu beobachten, so bei Ibogain, Tabernanthin, Ibogamin, Desethylcoronaridin und bei den R-Enantiomeren von Coronaridin. Es kam sogar bei einigen Ratten nach einer Einzelinjektion oder nach 2 oder 3 wöchentlichen Injektionen des einen oder anderen dieser Alkaloide zu einer anhaltenden Abnahme der Kokain- oder Morphinaufnahme [3].

Die Suchttherapie mit Ibogain kann eine wirksame Behandlung für die Abhängigkeit von Stimulanzien und auch anderen Nicht-Opioid-Drogen sein. In einem ärztlich überwachten Rahmen und von einer Psychotherapie begleitet, kann die Verwendung von Ibogain längere Abstinenzzeiten ohne das Auftreten von Todesfällen oder Komplikationen erleichtern.

Es wurde in einer Studie die Sicherheit und Wirksamkeit von Ibogain (Suchttherapie erfolgte in Kombination mit einer Psychotherapie) bewertet, indem eine retrospektive Studie mit 75 früheren Alkohol-, Cannabis-, Kokain- und Crackkonsumenten durchgeführt wurde. 61% der Teilnehmer sind abstinent. Von den Teilnehmern betrieben 72% davor einen polytoxischen Drogenkonsum. Teilnehmer, welche nur einmal mit Ibogain behandelt wurden, berichteten über eine Abstinenz von durchschnittlich 5,5 Monaten und diejenigen, die mehrmals behandelt wurden, berichteten von durchschnittlich 8,4 Monaten Abstinenz. Es wurden sowohl mit einzelnen als auch mehreren Behandlungen längere Abstinenzzeiträume als vor der ersten Behandlung mit Ibogain beobachtet.

Volkstümliche Verwendung:

Volkstümlich wird Tabernanthe Iboga als Stimulans, Aphrodisiakum und Tonikum bei Schwächezuständen verwendet.

Als rituelle Droge:

Dem Bwiti-Kult in Gabun und im Kongo dient Tabernanthe Iboga seit Generationen als Droge für magisch-religiöse Zwecke. Durch den halluzinogenen Rausch, welcher auch Parallelen zu Dimethyltryptamin (DMT), Lysergsäurediethylamid (LSD) und Psilocybin aufweist, versucht der Kult mit dem Jenseits in Kontakt zu treten. Die Droge wird auch zu Initiationsfeiern genutzt. Bevor ein Stammesmitglied als erwachsen gilt, werden für mehrere Tage hohe Dosen der Pflanze eingenommen, wobei mehrtätige Nahtoderfahrungen und außerkörperliche Erfahrungen beschrieben werden.

Das Halluzinogen Ibogain soll Menschen helfen, von Drogen wie Heroin und Kokain loszukommen.

Gefahrenhinweis:

Mindestens 27 Menschen sind weltweit bereits gestorben, nachdem sie das Halluzinogen eingenommen haben. Tabernanthe Iboga und die enthaltenen Alkaloide wirken auf bestimmte Suchtrezeptoren, dadurch kann es bei zeitlich zu kurz entfernten Suchtmittelkonsum oder Mischkonsum zu gefährlichen Wechselwirkungen kommen. Des weiteren wird beschrieben, dass Iboga Tabernanthe in Verbindung mit Herzproblemen gefährlich sein kann. Wir empfehlen keinen menschlichen oder tierischen Konsum. Dieser Blogbeitrag dient lediglich informatorischen Zwecken und stellt keine Einnahmeempfehlung dar.

5. Quellen- und Literaturverzeichnis

Quellen:

Karl Hiller/Matthias F. Melzig: Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen. Spektrum Akademischer

Verlag, 2003, S.337-338

Anna Clemens: Sucht: Der gefährliche Drogenentzug mit Ibogain - Spektrum der Wissenschaft, in: Spektrum

Kompakt, Halluzinogene – Drogen, die die Wahrnehmung verändern, 2018, URL:

https://www.spektrum.de/news/sucht-der-gefaehrliche-drogenentzug-mit-ibogain/1605000 (Stand: 11.10.2022)

Querverweise:

[1]Noller, G. E. et al.: Ibogaine Treatment Outcomes for Opioid Dependence from a Twelve-Month Follow-up

Observational Study. In: The American Journal of Drug and Alcohol Abuse 44, 2018, S. 37–46

[2] Brown, T. K., Alper, K.: Treatment of Opioid Use Disorder with Ibogaine: Detoxification and Drug Use Outcomes. In:

The American Journal of Drug and Alcohol Abuse 44, 2018, S. 24–36

[3]Glick S. D. et al.: Effects of iboga alkaloids on morphine and cocaine self-administration in rats: relationship to

tremorigenic effects on dopamine release in nucleus accumbens and striatum. In: Brain Research, Volume 657,

Issues 1-2, 1994, S.14-22

Schenberg E. E. et al.: Treating drug dependence with the aid of ibogaine: a retrospective study. in J

Psychopharmacol 2014;28(11):993–1000

Ohishi Kensuke et al.: Coronaridine, an iboga type alkaloid from Tabernaemontana divaricata, inhibits the Wnt

signaling pathway by decreasing β-catenin mRNA expression. in: Bioorg Med Chem Lett 2015;25(18):3937-40

Christophe Wiart: Lead Compounds from Medicinal Plants for the Treatment of Neurodegenerative Diseases. in:

Academic Press, 2013, S. 67–69, 73, ISBN 978-0-12-398383-1

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